
Zucker ist in unserer modernen Ernährung allgegenwärtig. Ob in Softdrinks, Süßigkeiten, Backwaren, Fertiggerichten oder sogar in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie Joghurt und Müslis – der süße Stoff findet sich in vielen Produkten, die wir täglich konsumieren. Doch während Zucker uns kurzfristig Energie und Freude bringt, hat er auch eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Aspekte des Zuckerkonsums und dessen Einfluss auf unseren Körper.
Wie hoch ist der Konsum von Zucker in Deutschland?
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland liegt bei etwa 93 Gramm täglich. Dies entspricht ca
23 Teelöffel Zucker am Tag!
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt, dass der Zuckerkonsum weniger als 10 % der täglichen Kalorienaufnahme ausmachen sollte. Für eine durchschnittliche erwachsene Person entspricht dies etwa 50 Gramm Zucker pro Tag. Es ist jedoch ratsam, den Zuckerkonsum noch weiter zu reduzieren.
Was passiert in unserem Körper, wenn wir Zucker konsumieren?
Industriezucker, insbesondere in Form von raffiniertem Zucker (wie Saccharose oder Fruktose), wird schnell im Verdauungstrakt abgebaut und ins Blut aufgenommen. Dies führt zu einem raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Um den erhöhten Blutzuckerspiegel zu regulieren, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Insulin ist ein Hormon, das den Zellen hilft, Glukose aus dem Blut aufzunehmen und als Energie zu nutzen oder sie in Form von Glykogen in der Leber und den Muskeln zu speichern.
Der schnelle Anstieg des Blutzuckerspiegels kann kurzfristig zu einem Energieschub führen, was oft als „Zuckerhoch“ bezeichnet wird. Viele Menschen erleben auch eine Verbesserung der Stimmung, da Zucker die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Serotonin fördern kann.
Nach dem anfänglichen Anstieg des Blutzuckerspiegels folgt oft ein schneller Abfall, insbesondere wenn der Körper viel Insulin produziert hat. Dies kann zu einem „Zuckerabfall“ führen, der Symptome wie Müdigkeit, Reizbarkeit und Heißhunger auf weitere zuckerhaltige Lebensmittel hervorrufen kann.
Was viele Menschen nicht ahnen, der Konsum von industriellem Zucker ist ein "Vitamin B1-Räuber".
Vitamin B1 ist das Wichtigste Vitamin für den Kohlenhydratstoffwechsel. Der Körper wandelt Kohlenhydrate in Energie um. Zucker ist ein Kohlenhydrat!
Da der Industriezucker selbst nahezu frei von Vitaminen und Mineralien ist, benötigt der Körper um diesen umzuwandeln, Vitamin B1. Wir haben also einen erhöhten Bedarf an diesem Vitamin, wenn wir häufig und viel Zucker konsumieren.
Welche Arten von Zucker gibt es überhaupt?
Zucker ist nicht gleich Zucker. Es gibt verschiedene Arten, die sich in ihrer chemischen Struktur und Wirkung auf den Körper unterscheiden. Die häufigsten Formen sind:
Haushaltszucker (Saccharose): Besteht aus Glukose und Fruktose und ist in vielen Lebensmitteln enthalten
Fruchtzucker (Fruktose): Kommt natürlich in Früchten und Honig vor, wird aber auch in Form von Maissirup in vielen verarbeiteten Lebensmitteln verwendet
Traubenzucker (Glukose): Eine einfache Zuckerart, die schnell ins Blut aufgenommen wird und sofortige Energie liefert
Die Lebensmittelindustrie kennt noch viele weitere industriell hergestellten Zuckerarten, wie zum Beispiel Glukosesirup, Invertzucker, Laktose, Maltodextrin, Maltose, Sorbit. Des Weiteren wird inzwischen auch viel mit Süßstoffen gesüßt, die dann zwar keine Kalorien haben, jedoch den Blutzuckerspiegel genauso ansteigen lassen und die Lust auf Süßes aufrechterhalten. Außerdem können Süßstoffe auch Nebenwirkungen haben.
Welche Auswirkungen kann ein hoher Zuckerkonsum auf die Gesundheit haben?
Leider bleibt ein regelmäßig hoher Zuckerkonsum nicht ohne Folgen für unsere Gesundheit.
Schauen wir uns einmal an, welche Auswirkungen der Zuckerkonsum haben kann:
Übergewicht
Ein übermäßiger Zuckerkonsum ist eng mit der Gewichtszunahme verbunden. Zuckerhaltige Lebensmittel sind oft kalorienreich, enthalten jedoch wenig Nährstoffe. Der Körper wandelt überschüssigen Zucker in Fett um, was zu einer erhöhten Fettansammlung führen kann. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig zuckerhaltige Getränke konsumieren, ein höheres Risiko für Übergewicht und Adipositas haben.
Diabetes
Ein hoher Zuckerkonsum kann auch das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen. Zucker führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels, was die Bauchspeicheldrüse dazu zwingt, mehr Insulin zu produzieren. Über die Zeit kann dies zu Insulinresistenz führen, einem Zustand, der die Entwicklung von Diabetes begünstigt. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker kann helfen, das Risiko zu senken.
Herzgesundheit
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein hoher Zuckerkonsum mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden ist. Zucker kann Entzündungen im Körper fördern, den Blutdruck erhöhen und die Blutfettwerte negativ beeinflussen. Diese Faktoren tragen zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
Zahngesundheit
Zucker ist ein Hauptverursacher von Karies. Bakterien in der Mundflora ernähren sich von Zucker und produzieren Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Regelmäßiger Zuckerkonsum ohne angemessene Mundhygiene kann zu Zahnproblemen führen.
Psychische Gesundheit
Es gibt Hinweise darauf, dass ein hoher Zuckerkonsum auch negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Einige Studien legen nahe, dass eine zuckerreiche Ernährung mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angstzustände verbunden ist. Der schnelle Anstieg und Abfall des Blutzuckerspiegels kann Stimmungsschwankungen verursachen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Fazit
Industriezucker kann kurzfristig Energie und Freude bringen, hat jedoch zahlreiche negative Auswirkungen auf den Körper, insbesondere bei übermäßigem Konsum. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker kann helfen, die Gesundheit zu fördern und das Risiko für verschiedene Erkrankungen zu verringern.
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